Gesundheitsblog Mai 2020
Sodbrennen – wenn der Rachen Feuer fängt
Sie kennen dieses unangenehme Brennen hinter dem Brustbein, das bis in den Rachenraum reichen kann und uns gern nach üppigen Speisen überfällt? Grund dafür kann ein defekter oder geschwächter Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Mageneingang sein. Im gesunden Zustand verhindert dieser Muskel, dass Mageninhalt, zusammen mit der äußerst aggressiven Magensäure, wieder zurück in die Speiseröhre fließt. Ist er geschwächt oder defekt, kann es zum sogenannten Reflux kommen: Die Magensäure steigt in die Speiseröhre auf und greift dort die Schleimhaut an. In der Folge entsteht Sodbrennen.
Begleitsymptome sind häufig saures Aufstoßen sowie durch die Magensäure verursachte Halsschmerzen und Husten. In manchen Fällen berichten Betroffene über ein Druckgefühl im Oberbauch (Völlegefühl).
Ursachen
Meist ist es ein Zusammenspiel zweier Ursachen, die Sodbrennen auslösen: Eine Beeinträchtigung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Mageneingang und eine Überproduktion an Magensäure. Beiden Ursachen liegen häufig ernährungs- und lebensstilbedingte Faktoren zugrunde: Sehr reichhaltige, fettige, süße oder scharfe Speisen können Sodbrennen ebenso begünstigen wie Alkohol, Nikotin, Kaffee und übermäßiger Stress. Der Schließmuskel kann darüber hinaus auch durch gesteigerten Druck im Bauchraum geschwächt und so der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigt werden. Besonders beobachtet wird dies bei Übergewichtigen und Schwangeren.
Auch ein Zwerchfellbruch, die Unverträglichkeit von Medikamenten oder ein Reizmagen können Sodbrennen verursachen.
Behandlung
Wer gelegentlich unter Sodbrennen leidet, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Treten die Beschwerden allerdings häufig auf, ist eine nachhaltige Therapie sehr wichtig. Denn unbehandelt kann dauerhaftes Sodbrennen ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich ziehen, in besonders schweren Fällen sogar zu Speiseröhrenkrebs führen. Daher sollte bei regelmäßigen Problemen, ein Arzt aufgesucht werden. Wird das Sodbrennen früh erkannt, ist eine Behandlung ohne Medikamente häufig erfolgreich. Sollte dem nicht der Fall sein, kann medikamentös unterstützt werden. Nur in besonders schweren Fällen wird eine operative Behandlung in Betracht gezogen.
Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten, wie Sie Sodbrennen vorbeugen und sich im akuten Fall selber helfen können.
Was Sie vorbeugend gegen Sodbrennen unternehmen können
- Langsam essen und gründlich kauen: Kauen regt die Speichelproduktion an. Je mehr Speichel der Nahrung beigefügt wird, desto einfacher und besser kann der Magen diese verarbeiten.
- Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag essen: So entlasten Sie Ihren Magen und reduzieren gleichzeitig den Druck auf den Schließmuskel.
- Stress vermeiden: Stress und Hektik schlagen uns auf den Magen. Bewusstes Entspannen z.B. mit Yoga wirkt dem entgegen und tut dabei auch Ihrem Körper gut.
- Ernährung verändern: Vermeiden Sie kontraproduktive Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, fetthaltige Lebensmittel, Alkohol, Nikotin, Kaffee und zu scharfes Essen.
- Nicht zu spät am Abend essen: Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zubettgehen, sollten 2-3 Stunden liegen.
- Nach dem Essen tut Bewegung gut: Bereits ein kleiner Verdauungsspaziergang kann großes bewirken.
- Nachts den Oberkörper hochlagern: Lagern Sie Ihren Kopf im Liegen ein wenig höher, als den Rumpf, um der aggressiven Magensäure den Rückfluss zu erschweren.
- Bequeme Kleidung: Tragen Sie möglichst keine Kleidung, die den Bauchraum einengt.