Unser Gesundheitsblog

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Konzentration -

Wenn der Kopf nicht mitspielt

Gesundheitsblog August 2020

Konzentration - Wenn der Kopf nicht mitspielt

Sicher kennen Sie eine dieser Situationen: Sie sitzen vor einer Aufgabe, die dringend fertig werden muss und höchste Konzentration erfordert. Aber die Gedanken wollen einfach nicht bei der Sache bleiben und schweifen ständig ab – zu dem schönen Treffen mit Freunden am Vortag, den vielen anstehenden Terminen im Büro und in der Freizeit oder dem bevorstehenden Wocheneinkauf. Das Resultat: Auch nach einer Stunde starren Sie auf Ihren Bildschirm und stellen fest, dass Sie kein Stück vorangekommen sind. Oder Sie lesen ein Buch und wiederholen ein und dieselbe Textpassage immer und immer wieder – und wissen am Ende dennoch nicht, was darinsteht. Ursache kann eine harmlose und meist vorrübergehende Konzentrationsstörung sein, beispielsweise verursacht durch eine besonders stressige Phase und dadurch bedingten unruhiger Schlaf oder einen langen und lustigen Vorabend bei zu viel Wein, gefolgt von zu wenig Schlaf.

Wenn es Ihnen allerdings ständig oder wiederholt schwerfällt, sich über einen längeren Zeitraum mit einer bestimmten Tätigkeit zu befassen – man spricht dann von einer Konzentrationsschwäche – können sich ernstzunehmende, gesundheitliche Probleme dahinter verbergen.

Ursachen für Konzentrationsstörungen

Konzentrationsstörungen können in jedem Lebensalter vorkommen. Die möglichen Gründe sind bei Erwachsenen ebenso wie bei Kindern vielseitig und reichen von ungünstigen Umgebungsfaktoren wie Lärm, Hitze oder schlechter Luft im Büro oder Kinderzimmer bis hin zu gesundheitlichen Störungen und Erkrankungen.

Weitere Ursachen können sein:

  • Psychische Faktoren wie beruflicher oder privater Stress, Zeitdruck, Sorgen aber auch Unterforderung.
  • Ungesunde Ernährung und dadurch bedingte schlechte Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen.
  • Mangelnde Flüssigkeitszufuhr, die neben Konzentrationsstörungen auch zu Kopfschmerzen führen kann.
  • Denn körperliche Fitness ist für die Konzentrationsfähigkeit ebenso wichtig wie die geistige.
  • Schlafmangel und damit verbundene Müdigkeit am Tag.
  • Gesundheitliche Störungen und Erkrankungen: Demenzerkrankungen (wie z.B. Alzheimer) können mit Konzentrationsstörungen ebenso einhergehen wie eine Mangeldurchblutung des Gehirns, (z.B. aufgrund von Gefäßverkalkung). Auch können sie Begleitsymptom verschiedenster Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Nierenschwäche, Depression oder Magersucht sein und als Folge von niedrigem Blutdruck oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Bei Frauen kommt es außerdem häufig während der Wechseljahre zu Konzentrationsstörungen.

Konzentrationsstörungen bei Kindern

Konzentrationsstörungen bei Kindern sind leider keine Seltenheit. Häufig machen Sie sich nach der Einschulung bemerkbar, wenn die Anforderung wächst, sich für eine bestimmte Zeit auf nur eine Sache oder Aufgabe zu konzentrieren. Die möglichen Ursachen überschneiden sich in weiten Teilen mit denen, die auch für Erwachsene gelten: Die Konzentrationsfähigkeit von Kindern kann unter Überlastungen oder Unterforderung in der Schule und Zuhause ebenso leiden wie durch Freizeitstress, Schlafmangel übertriebenen Medienkonsum, schlechte Ernährung oder spezifische Krankheiten. Ursächlich für eine andauernde Konzentrationsschwäche bei Kindern kann unter anderem eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sein. Darüber hinaus kommen auch Wahrnehmungsstörungen, die z.B. auf einer spät entdeckten Seh- oder Hörschwäche basieren, oder Legasthenie als Auslöser in Frage.

Sind Kinder von Konzentrationsschwierigkeiten betroffen, kann dies zu weitreichenden Problemen führen. Zum einen leidet die Lernfähigkeit. Zum anderen besteht die Gefahr der Verwechslung der Konzentrationsstörungen mit Faulheit, Motivationsmangel oder Aufsässigkeit. Wird das Kind entsprechend falsch behandelt, z.B. mit Schimpfen oder Stubenarrest bestraft, können Frust und Verzweiflung die Folge sein, was sich zusätzlich negativ auf die Lern- und Leistungsfähigkeit auswirkt. Umso wichtiger ist es, beim Verdacht auf Konzentrationsstörungen zunächst mögliche Störfaktoren zu beseitigen. Sofern sich keine Besserung einstellt ist es ratsam, einen spezialisierten Kinderpsychiater zu konsultieren, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Es stehen dafür verschiedene Standardverfahren zur Verfügung. Je nach Diagnose können dann gemeinsam mit Arzt und Lehrern geeignete Maßnahmen eingeleitet werden, um das Kind in seiner Konzentrationsfähigkeit zu fördern.

Konzentrationsschwäche: Wann sollten Sie zum Arzt?

Sofern Sie andauernde oder häufig wiederkehrende Konzentrationsstörungen feststellen, sollten sie dies bei sich ebenso ernst nehmen, wie bei Ihrem Kind und einen Arzt zu Rate ziehen. Dies gilt ebenfalls unter den folgenden Umständen:

  • Bei plötzlich oder besonders stark auftretenden Konzentrationsstörungen ohne ersichtliche Ursache wie z.B. besonderen Stress.
  • Bei zunehmend starken Konzentrationsstörungen.
  • Bei Begleitsymptomen wie Schwindelgefühl, erhöhter Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit.


Tipps zur Selbsthilfe bei Konzentrationsstörungen

Folgende Maßnahmen können Ihnen und Ihren Kindern helfen, die Konzentrationsfähigkeit zu fördern:

Vermeiden Sie zu viel Stress: Stress lässt sich in unserem Leben nicht vollkommen umgehen und ist in gewissen Mengen sogar wichtig für unseren Antrieb. Ein Zuviel kann sich jedoch sehr negativ auf unser Wohlbefinden und unsere Konzentrationsfähigkeit auswirken. Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Stressbewältigung“ mehr über darüber und lernen Sie Methoden zur Entspannung und zum Stressabbau kennen.

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist maßgeblich für die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns. Dazu zählen auch der Verzicht auf (übermäßigen) Zigaretten-, Alkohol- und Kaffeekonsum. Hilfreiche Informationen rund um eine gesunde Ernährung erhalten Sie in unserem Blogbeitrag „Mehr Wohlbefinden durch gesunde Ernährung“.

Trinken Sie ausreichend: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag sind essentiell für alle Körperfunktionen, so auch für die Konzentrationsfähigkeit. Ideal sind Wasser und ungesüßte Kräutertees.

Bewegen Sie sich regelmäßig: Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Nordic Walking, Joggen und Radfahren. So halten Sie Ihren Körper fit, ohne ihn zu stark zu belasten.

Sorgen Sie für ausreichend Schlaf: Die benötigte Schlafmenge ist individuell verschieden. Für Erwachsene sind 7 bis 9 Stunden empfehlenswert, Kinder benötigen mehr Schlaf. Für einen möglichst erholsamen Schlaf sollten Sie außerdem auf möglichst gleichbleibende Schlafens- und Aufstehzeiten achten.

Gönnen Sie sich Ruhepausen und Frischluft: Insbesondere bei Kindern ist es wichtig darauf zu achten, dass einzelne Konzentrationsphasen nicht zu lang sind. Aber auch Erwachsene benötigen regelmäßige Ruhepausen, um neue Energie zu tanken. Lassen Sie Ihre Kinder zwischendurch im Freien toben und entspannen Sie selbst bei Spaziergängen an der frischen Luft. Auch in geschlossenen Räumen sollten Sie immer für ein angenehmes Klima und ausreichend Frischluftzufuhr sorgen – das tut Körper und Geist gut.

Verringern Sie die Medienzeit: Computer, Smartphone, Tablet, Fernseher … Wer zu viel seiner Zeit den digitalen Medien widmet, setzt sich einer Reizüberflutung aus, die die Konzentrationsfähigkeit einschränken kann. Auch hier gilt: Insbesondere für Kinder ist es wichtig, die Medienzeit zu begrenzen.

Trainieren Sie Ihren Geist:

Es gibt viele Übungen, die Erwachsenen und Kindern Spaß machen und dabei spielerisch die Konzentrationsfähigkeiten fördern. Kreuzworträtsel, Sudoku, Memory, Puzzeln und Denksportaufgaben sind nur einige von zahlreichen Möglichkeiten.

Wir sind für Sie da!

Falls Sie Fragen rund um das Thema Konzentrationsstörungen haben, ist unser Team gern auch persönlich für Sie da, um Sie in allen Fragen zu beraten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns in der Apotheke!